Arien, Ouvertüren und Bearbeitungen aus Opern und Operetten

Auf den ersten Blick scheinen Opern und Operetten nicht gerade für die Aufnahme auf Phonographenwalzen oder frühen Schellackplatten prädestiniert zu sein. Die Länge jeder Oper liegt weit über den wenigen Spielminuten der damaligen Tonträger. Zudem war es mit den Mitteln der akustisch-mechanischen Schallaufzeichnung noch nicht möglich, die Klangfülle und Dynamik der Opernmusik und den Effekt guter Gesangsstimmen auch nur annähernd naturgetreu zu erfassen und wiederzugeben. Andererseits aber kam die stimmliche Kraft ausgebildeter Opernsänger der akustisch-mechanischen Aufnahmetechnik durchaus entgegen. Zudem war die Gattung der Oper um 1900 noch außerordentlich lebendig und produktiv, und so war es trotz der Beschränkungen des noch jungen Mediums von großem Reiz, die bis dahin einem wohlhabenden und gebildeten Publikum exklusiv vorbehaltene Opernmusik durch das Verbreiten von Tonaufnahmen zu popularisieren und damit Geld zu verdienen. Wie ab 1902 das Beispiel Enrico Carusos in besonderem Maß zeigen sollte, trug das Angebot guter Opernaufnahmen entscheidend dazu bei, das Renommée der jungen Phonoindustrie und damit auch die Verkaufszahlen von Abspielgeräten und Aufnahmen anzuheben. Medienbedingt musste die Musik zum Zweck der Aufnahme in aller Regel deutlich gekürzt, beschleunigt, vereinfacht und umarrangiert werden. Aufgenommen wurden meist einzelne Arien, Ouvertüren, Auszüge mit den wichtigsten musikalischen Themen und Opernphantasien.

Die Firma des französischen Uhrmachers Henri Lioret hatte schon im Jahr 1895 ein kleines Opernrepertoire auf Celluloidwalzen im Programm, das zügig erweitert wurde. Damit war Lioret nicht nur ein Pionier auf den technischen Gebieten der Verwendung von Celluloid und, zumindest theoretisch, der galvanischen Vervielfältigung von Walzen. Ihm kommt auch das Verdienst zu, sich als erster konsequent und energisch um den Aufbau eines Repertoires von Opernaufnahmen bemüht zu haben. Die von seiner Firma produzierten Opern- oder Operettenaufnahmen sind bis 1898/99 zumeist ohne Instrumentalbegleitung gesungene, gekürzte oder auf mehrere Walzen aufgeteilte Arien oder Bläserarrangements ohne Gesang. Etwa ab 1898 wurde ein Teil der unbegleiteten Gesangsversionen durch solche mit Begleitung durch kleine Blasorchester ersetzt. Viele der schon früher angebotenen Titel wurden auf dem länger spielenden Eurêka-Zylinderformat noch einmal neu aufgenommen. Bereits im Jahr 1901 allerdings endete bei Lioret die Herstellung der Celluloidwalzen.

Wenn auch das Hören vor allem der älteren von Lioret produzierten Aufnahmen zumeist kein großer Genuss ist, so sind sie doch von ganz herausragender musikhistorischer Bedeutung. Denn bei manchen handelt es sich um die älteste Aufnahme der betreffenden Arie, Ouvertüre oder Opernfantasie überhaupt oder zumindest um eine der ältesten Aufnahmen davon. Wir hören mit diesen Exemplaren noch Interpretationen des 19. Jahrhunderts. Wegen der wahrscheinlich nur jeweils einzeln angefertigten Lioret-Walzen ist es von vornherein klar, dass ein vorliegendes Exemplar das einzige seiner Art ist. Die bis zu vier Minuten lang spielenden Eurêka-Walzen boten zudem als ältestes Format die Möglichkeit, zumindest kürzere Arien und andere kurze Musikstücke in voller Länge und ohne Beschleunigung aufzunehmen.

Neben Lioret produzierten auch andere französische Phonofirmen, allen voran Pathé-Frères, ab 1896 in beträchtlichem Maß Walzen mit Opernarien. Der schnell wachsende Umfang des Pathéschen Opernrepertoires, die pro Aufnahme erreichten Stückzahlen und deren künstlerische Qualität stellten die Produktion Liorets schon nach wenigen Jahren in den Schatten. Noch vor der Jahrhundertwende folgten weitere Hersteller von Walzen mit Opernmusik auf dem europäischen Festland, aber Frankreich blieb hinsichtlich des Umfangs der Opernaufnahmen lange Zeit führend. In Frankreich und Belgien brachten auch die dortigen Filialen von Edison und Columbia eine Fülle von Operntiteln auf den Markt, während sie und die britische Edison-Bell Company damit in ihren Heimatländern noch sehr zurückhaltend blieben. Sie wurden erst durch die konkurrierenden Schallplattenhersteller Gramophone & Typewriter Company und Victor Talking Machine Company zur Ausweitung ihres Opernprogramms animiert. Hinsichtlich des Produktionsumfangs und der künstlerischen Qualität erreichten die Opern-Zylinderaufnahmen für den angesächsischen Markt weder das Niveau des französischen Repertoires auf Walzen noch das der auf Platten aufgenommenen Operntitel.

In der Konkurrenzsituation zwischen Walze und Platte spielten die Pathé Frères eine Sonderrolle, denn ihnen gelang eine nahtlose Überführung des gesamten Walzenrepertoires auf die Schallplatte. In der Übergangsphase zwischen 1905 und 1908 wurden viele ältere Titel und alle Neuaufnahmen als Kopien von großformatigen Masterwalzen gleichzeitig auf Walzen und Platten in unterschiedlichen Größen veröffentlicht. Auch die Master für die vor 1905 hergestellten Gusswalzen wurden stets mittels einer pantographischen Apparatur von einer großformatigen Masterwalze kopiert. Bedauerlicherweise hatte dieser obligatorische Umkopier-Vorgang eine deutliche Beschränkung der Klangqualität zur Folge. Dies fällt besonders im Vergleich von Pathé-Walzen mit französischen und belgischen Edison-Walzen auf, die – bei entsprechend guter Erhaltung – sehr klar und brilliant klingen können.

Bei den auf Weichwachswalzen aufgenommenen Arien wurde der Gesang zunächst in aller Regel mit dem Klavier begleitet. Für ständig zu wiederholende Aufnahmen war das die kostengünstigste Instrumentalbegleitung. Auch waren die richtige Lautstärke des Klaviers gegenüber dem Gesang und eine entsprechende räumliche Aufstellung leichter zu finden als eine ausgewogene Aufstellung mit mehreren Blasinstrumenten. Zudem entsprach die Klavierbegleitung der den Sängerinnen und Sängern vertrauten Situation des täglichen häuslichen Übens und Einstudierens ihrer Gesangspartien. Erst nach Einführung des Gussverfahrens zur Massenherstellung von Walzen auf der Grundlage nur einer oder sehr weniger Masterwalzen um 1902/03 verschwand die Klavierbegleitung zugunsten kleiner Bläserbesetzungen. Noch etwas später folgten kleine Orchester mit Bläsern und Streichern. Damit näherten sich die aufgenommenen Arien – bei allen klanglichen Beschränkungen – etwas mehr dem Klang einer Opernaufführung an. Der von Lioret begonnenen und von den übrigen Walzenherstellern nach Einführung des Gussverfahrens übernommenen Praxis der Gesangsaufnahme mit Orchesterbegleitung folgten die großen Schallplattenhersteller erst um 1905.

Die Angaben zu Erscheinungsjahr und ggf. Katalognummer von Lioret-Walzen beziehen sich auf das früheste Datum, in dem sie in einem Katalog der Firma gelistet sind.

Unbekannte Sängerin: Madame Angot (Charles Lecoq), J’étais restée à trois ans orpheline. Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 2, 1895.
Unbekannter Sänger: Les noces de Jeannette (Victor Massé), Margot, lève ton sabot! Tenor ohne Begleitung Lioret No. 2, 1895.
Unbekannter Sänger: Mireille (Charles Gounod), La brise est douce et parfumée. Bariton ohne Begleitung. Lioret No. 2, 210, 1896.
Lioret Lioretgraph Celluloid Phonograph Oper
Unbekannter Sänger: Les cloches de Corneville (Robert Planquette), Vas petite mousse. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 2, 321, 1896.
Lioret Lioretgraph No. 2 Walze Phonograph Celluloid Oper
Unbekannter Sänger: Les cloches de Corneville (Robert Planquette), Je regardais en l’air. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 2, 322, 1896.
Unbekannte Sänger: Les deux aveugles (Jacques Offenbach), La lune brille. Tenor-Duett ohne Begleitung. Lioret No. 2, 325, 1896.
Unbekannter Sänger: Rip (Robert Planquette), C’est malgré moi si j’ose (Romance des enfants). Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 2, 232, 1896.
Unbekannte Sängerin: Carmen (George Bizet), L’amour est enfant de la Bohème. Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 2, 2213, 1897.
Unbekannte Sängerin: Galathée (Victor Massé) Ah! verse encore. Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 2, 2270, 1897.

Die gesungene Passage ist der Abschlussteil der Air de la coupe. Vor Einführung des Lioret-Formats No. 3 waren zwei Walzen des Formats No. 2 nötig, um die Arie in immer noch stark gekürzter Form aufzunehmen.
Unbekannte Sängerin: Les noces de Jeannette (Victor Massé), Cours mon aiguille. Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 3, Kat.-Nr. 2328, 1897.
Unbekannter Sänger: Les Huguenots (Giacomo Meyerbeer), En m’écoutant. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2079, 1897.
Unbekannter Sänger: La Juive (Fromental Halévy), Rachel, quand du Seigneur. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2063, 1897.
Unbekannter Sänger: Le Trouvère (Giuseppe Verdi), Dieu, que ma voix implore. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2090, 1897.
Unbekannter Sänger: Faust (Charles Gounod), À moi les plaisirs. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2025, 1897.
Unbekannter Sänger: Mignon (Ambroise Thomas), Elle ne croyait pas. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2300, 1897.
Unbekannter Sänger: Mignon (Ambroise Thomas), C’est en vain que j’attends. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2301, 1897.
Unbekannter Sänger: La Favorite (Gaetano Donizetti), Un ange, une femme inconnue. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2053, 1897.
Unbekannter Sänger: La Favorite (Gaetano Donizetti), Ange si pur. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2054, 1897.
Unbekannte Sängerin: La Favorite (Gaetano Donizetti) Ô, mon Fernand. Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2056, 1897.

Das Etikett ist unbeschrieben.
Unbekanntes Gesangsduett: La Favorite (Gaetano Donizetti), Viens dans une autre patrie. Sopran und Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2075, 1897.

Die Walze ist falsch etikettiert als Air de la coupe aus Galathée von Victor Massé.
Unbekannte Sängerin: Galathée (Victor Massé), Sa couleur est blonde et vermeille (Air de la coupe). Sopran ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2269, 1897. Für die Aufnahme wurde die Arie deutlich gekürzt.

Die mit der gesangstechnisch anspruchsvollen Arie offenbar überforderte Sopranistin vereinfachte und kürzte die Koloraturpassagen ziemlich radikal. Im Vergleich dazu lassen auf dieser Seite die Aufnahmen der Air de la coupe von Jeanne Marignan und Cécile Merguillier, zwei ausgebildeten Opernsängerinnen, deren weitaus größeres Stimmpotential erkennen.
Unbekannter Sänger: Le Châlet (Ambroise Thomas), Vive le vin, l’amour et le tabac. Bariton ohne Begleitung. Lioret No. 3, 2224, 1897.
Unbekannter Sänger: Le Châlet (Adolphe Adam), Dans le service de l’Autriche. Bariton ohne Begleitung. Lioret No. 3, um 1898.
Unbekannter Sänger: Samara. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 3, um 1897.
Unbekannter Sänger: L’Africaine (Giacomo Meyerbeer), Fille des Rois. Bariton ohne Begleitung. Lioret No. 3, um 1898.
Unbekannte Bläsergruppe: Faust (Charles Gounod), Choeur des soldats. Lioret No. 3, um 1898.
Unbekannte Bläsergruppe: Choeur des chasseurs aus Robin des Bois (Der Freischütz, Carl Maria von Weber) Lioret No. 3, um 1898.
Jeanne Marignan: Galathée (Victor Massé), Air de la coupe. Sopran mit Klavierbegleitung. Pathé-Weichwachswalze, um 1898.
Unbekannter Sänger, verm. Alexis Boyer: Les cloches de Corneville (Robert Planquette), J’ai fait trois fois le tour du monde. Bariton mit Klavierbegleitung. Pathé Weichwachswalze, um 1898.
Garde républicaine: Boccace (Franz von Suppé), Marsch. Pathé Weichwachswalze, um 1898.

Die starken Gleichlaufschwankungen, vielleicht auch die schlechte Klangqualität, sind die Folgen eines unsachgemäß ausgeführten pantographischen Kopiervorgangs.
Unbekannte(r) Sänger: Mignon (Ambroise Thomas) Elle ne croyait pas; Le Châlet (Adolphe Adam) Vallons de l’Helvetie. Tenor ohne Begleitung. Zwei Exemplare der Größe Lioret No. 3, gemeinsam montiert auf eine Messingröhre des Formats No. 4 „Eurêka. Um 1898.

Spieldauer und Größe der Lioret-Walzen im Format „Eurêka entsprechen der Länge zweier Exemplare des Formats No. 3. Der Durchmesser ist gleich. Anstatt einer drei- bis vierminütigen Einspielung auf einem zusammenhängenden Celluloidstück konnten auf den Metallröhren im „Eurêka”-Format auch zwei getrennte, kurze Aufnahmen kombiniert werden. Farbton und Schichtdicke der jeweils verwendeten Celluloidmasse weichen oft ein wenig voneinander ab.
Es sei dahingestellt, ob diese Form der Montage als Aufbrauchen von Restbeständen im veralteten No. 3- Format zu interpretieren ist, als Schaffen einer Möglichkeit, das No. 3-Format auch auf den neuen „Eurêka-Lioretgraphen spielen zu können, oder als unausgereifte Frühform der Kombination zweier Titel. Es könnte zunächst ein technisches Problem gewesen sein, eine Celluloidröhre der vollen „Eurêka-Länge verformungsfrei auf das innere Metallrohr aufzuziehen.
Unbekannter Sänger: Joconde (Amilcare Ponchielli) Dans une délire extrème; Hamlet (Ambroise Thomas) O vin dissipe ma tristesse. Tenor ohne Begleitung. Zwei Exemplare der Größe Lioret No. 3, gemeinsam montiert auf eine Messingröhre des Formats No. 4 „Eurêka. Um 1898. Auffällig ist die unterschiedliche Materialstärke des Celluloids der beiden Hälften.

Zwei getrennte Überspielungen der Aufnahmen dieses Exemplars wurden bereits im Mai 2021 auf der französischen Webseite Phonobase veröffentlicht: https://www.phonobase.org/simple_search.php?Tout=dissipe&langue=fr&Ordre=&ligne=0&limite=1 und https://www.phonobase.org/simple_search.php?Tout=d%C3%A9lire%20extr%C3%A8me&langue=fr&Ordre=&ligne=0&limite=1 .
Unbekannte Bläsergruppe: Rigoletto Fantaisie (nach Giuseppe Verdi). Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt. Hier ist die Dose nicht mit abgebildet, weil sie nicht zur Walze gehört.
Unbekannte Bläsergruppe: Le pré aux clercs (Ferdinand Hérold), Fantaisie. Lioret No. 4, 9319, 1899.
Unbekannte Sänger: Amour médecin (Ferdinand Poise), À la fenêtre; Si tu savais, Catherine. Tenor und Bariton ohne Begleitung nacheinander. Lioret No. 4 „Eurêka, um 1899. Die Ansage zu Beginn kündigt beide Titel an.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.

Im Unterschied zu den seltenen frühen No. 4- „Eurêka-Walzen von Henri Lioret, die aus zwei getrennten, auf ein gemeinsames Rohr aufgezogenen Aufnahmen im No. 3- Format zusammengesetzt sind, besteht die Celluloidröhre mit der Tonspur bei diesem Exemplar aus einem einzigen nahtlosen Stück. Jedoch sind auf dieser zwei von unterschiedlichen Sängern gesungene Arien zu hören. Die von Lioret mit sehr wenigen Aufnahmen begonnene Praxis der Kombination zweier Titel auf einer Walze wurde um 1910 von den amerikanischen 4-min-Walzen-Herstellern US-Everlasting und Indestructible fortgesetzt.
Unbekannte Bläsergruppe: Le Barbier de Séville (Giacchino Rossini), Fanfare Cavatine. Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft.
Unbekannte Bläsergruppe: Aida (Giuseppe Verdi), Marche des Trompettes (Triumphmarsch). Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft.
Lioret Lioretgraph No. 4 Eureka Celluloid Phonograph Oper
Unbekannte Bläsergruppe: Polka sur Rigoletto (Giuseppe Verdi). Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft.
Unbekannte Bläsergruppe: Faust (Charles Gounod), Choeur des soldats. Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft.
Unbekannter Sänger: Otello (Giuseppe Verdi), Entrée du ténor / Hymne du guerrier. Tenor mit Bläserbegleitung. Lioret No. 4 „Eurêka, um 1898/99.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft.
Unbekannter Sänger: Hérodiade (Jules Massenet), Vision fugitive. Bariton mit Bläserbegleitung. Lioret No. 4 „Eurêka 102, 1898/99.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.
Emmanuel Lafarge (?): Martha (Friedrich von Flotow), Lorsqu’à mes yeux. Tenor mit Bläserbegleitung. Lioret No. 4 „Eurêka, No. 186, 1899.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.

Rille und Musik enden genau am Ende der Walze.
André Maréchal: La gran via (Federico Chueca, Joaquin Valverde), valse du rastaquoère. Bariton mit Klavierbegleitung. Pathé- (?) Weichwachswalze 744, um 1899.
Emmanuel Lafarge (?): Le Postillon de Longjumeau (Adolphe Adam), Ronde du Postillon. Tenor mit Bläserbegleitung. Lioret No. 4 „Eurêka”, No. 466, 1899.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.
Emmanuel Lafarge (?): Jerusalem (Giuseppe Verdi), Je veux encore te voir. Tenor ohne Begleitung. Lioret No. 4, „Eurêka166, 1899.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.

Eine Besonderheit dieses Exemplars ist die innere Armierung aus dem damals neuartigen Werkstoff Aluminium.
Unbekannte Bläsergruppe: Robert le diable, Fantaisie (nach Giacomo Meyerbeer). Lioret No. 4 „Eurêka”, um 1899.
Unbekanntes Gesangsduo: La mascotte (Edmond Audran), Je sens lorsque je t’aperçois. Lioret No. 3, 638, 1899.
Unbekanntes Gesangsduo: Le Châlet (Adolphe Adam), Il faut me céder ta maîtresse (Duo). Lioret No. 3, 373, 1899.
Unbekannter Sänger: La Muette de Portici (Daniel François Esprit Auber), Amis, la matinée est belle. Tenor mit Bläserbegleitung. Lioret No. 3, 190, 1899.

Die Lioret-No. 3-Walzen des Jahres 1899 wurden nicht selten mit den für die „Eurêka”- Walzen vorgesehenen Etiketten No. 4 beklebt.
Unbekannter Sänger: La Muette de Portici (Daniel François-Esprit Auber), Amour sacré. Tenor mit Bläserbegleitung. Lioret No. 3, 192, 1899.

Die Lioret-No. 3-Walzen des Jahres 1899 wurden nicht selten mit den für die „Eurêka”- Walzen vorgesehenen Etiketten No. 4 beklebt.
Unbekannte Bläsergruppe: Ouvertüre zu Dame de Pique (Franz von Suppé). Lioret No. 4 „Eurêka, um 1900.

Die Walze stammt aus einer in den 1980er Jahren entdeckten alten Sammlung von rund 300 „Eurêka“-Zylindern, zu der ein nummeriertes Verzeichnis gehörte. Die meisten Exemplare sind mit einer zugehörigen handschriftlichen Nummer auf dem Deckel bezeichnet. Bei manchen Dosen ist der Name des Komponisten und / oder (vermuteten) Interpreten am oberen Rand vermerkt.
Unbekannter Sänger: Si j’étais Roi (Adolphe Adam), Dans le sommeil. Tenor mit Klavierbegleitung. Anonyme Weichwachswalze 117, um 1899
Unbekannte Sopran- Tenor- und Baritonstimmen: Faust (Charles Gounod), Trio finale. Pathé Stentor-Weichwachswalze 1151, 1899 / 1900.
Musique de la Garde Républicaine: Carmen, Fantaisie (nach Georges Bizet). Le Charmeur Stentor-Weichwachswalze 5083, 1899/1900.
Unbekanntes Blasorchester: Le Grand Mogol (Edmond Audran), Fantaisie. Pathé-Weichwachswalze (vertrieben durch Grand Bazar Marseille) 5109, um 1900.
Gilmore’s Band mit Kornett-Solist: Robin Hood (Reginald de Koven) O promise me. Columbia Weichwachswalze 1537-1, um 1901/1902.
Arthur Lüdicke: Freischütz Fantasie (nach Carl Maria von Weber). Klarinette mit Klavierbegleitung. Weichwachswalze ungenannten Fabrikats, No. 2259, verm. um 1902.

Die fehlende Herstellerangabe und die nach der Musik zu hörenden unverständlichen gesprochenen Bemerkungen könnten darauf hinweisen, dass es sich um eine Privataufnahme handelt.
Paul Aumonier mit unbekannter Sopranistin: Mignon (Ambroise Thomas), Duo des hirondelles. Duett mit Klavierbegleitung. Le Cahit Weichwachswalze 4389, um 1902. Cahit produzierte noch Weichwachs, als andere Hersteller zu Gusswalzen übergegangen waren.

Der Beginn der Ansage wurde mit Kinderstimmen überspielt, sodass der Name der Sängerin nicht zu verstehen ist.
Edison Grand Concert Band: Bridal March from Lohengrin (Richard Wagner). Edison Gold Moulded Record 14, 1902.
Charles d’Almaine: Faust-Walzer (Charles Gounod). Violine mit Klavierbegleitung. Edison Gold Moulded Record 7659, 1902.
Maurice Vallade: Lalla Roukh (Félicien David), Ma maîtresse a quitté la tente. Tenor mit Klavierbegleitung. Pathé Gusswalze 693, um 1902.
Gabriel Soulacroix: Les noces de Jeannette (Victor Massé), Enfin me voilà seul. Tenor mit Klavierbegleitung. Pathé-Gusswalze 442, um 1902.
Maurice Renaud: Tannhäuser (Richard Wagner), Romance. Bariton mit Klavierbegleitung. Pathé-Gusswalze 3387, 1902/03.

Wie wir kürzlich erfahren haben, ist das Etikett auf dem Deckel eine Fälschung aus jüngerer Zeit und kein originales Händleretikett aus den Jahren um 1900. Wir werden versuchen, es zu entfernen und ersetzen dann das Foto an dieser Stelle durch ein aktuelles.
Hans Hoffmann: Schwanenlied aus Lohengrin (Richard Wagner). Tenor mit Klavierbegleitung. Edison Goldgusswalze 12258, um 1902. Nicht-zugehörige Dose.
Premier Régiment des Gardes: La fille de Mme Angot (Charles Lecoq), Pas redoublé. Cylindre Edison moulé sur or 17041, um 1903.
Vess L. Ossman: Overture to William Tell (Giacchino Rossini). Banjo mit Klavierbegleitung. Edison Record 8143, um 1902/03.

Die Bearbeitung der Ouvertüre einer Grand Opéra des frühen 19. Jahrhunderts als Satz für Banjo und Klavier ist ein charakteristisches Beispiel für die Eigenwilligkeit, mit der Musik auf die Erfordernisse der phonographischen Aufnahme zugeschnitten wurde. Diese Aufnahme ist eine frühe Gusswalzen-Version der von Ossman zuvor schon mehrfach auf Weichwachswalzen eingespielten Ouverture.
Vess L. Ossman: Overture to William Tell (Giacchino Rossini). Banjo mit Orchester. Edison Record 8143, um 1908.

Wie viele Einspielungen für Edison wurde Ossmans Banjo-Version der Ouverture Rossinis nach einer frühen Gusswalzenausgabe mit Klavierbegleitung später unter der gleichen Katalognummer durch eine Version mit Bläserbegleitung ersetzt.

Cécile Merguillier: Galathée (Victor Massé), Air de la coupe. Sopran mit Bläserbegleitung. Cylindre enregistré Edison 17338, um 1903.

Als Komponist ist auf dem Deckeletikett irrtümlich Donizetti genannt.
André Gresse: Faust (Charles Gounod), Souviens-toi du passé (Scène de l’église). Tenor mit Klavierbegleitung. Pathé-Inter-Gusswalze 499, um 1903.
Jean Noté: Hérodiade (Jules Massenet) Vision fugitive. Bariton mit Klavierbegleitung. Pathé Inter 2741, um 1903.

Die deutlichen Laufgeräusche sind das Ergebnis einer starken unregelmäßigen Verformung.
Agustarello Affre: Roméo et Juliet (Charles Gounod), Ah, lève-toi, soleil! Tenor mit Klavierbegleitung. Pathé Inter 3485, um 1903.
Alexis Boyer: La Mascotte (Edmond Audran), Les Envoyés du Paradis. Bariton mit Klavierbegleitung. Pathé-Gusswalze 635, um 1903.
Mary Boyer: Mignon (Ambroise Thomas), Connais-tu le pays où fleurit l’oranger? Sopran mit Klavierbegleitung. Pathé-Gusswalze 414, um 1903
Lucien Muratore: Carmen (George Bizet), La fleur que tu m’avais jetée. Tenor mit Orchesterbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17029, um 1904.
René-Antoine Fournets: Mireille (Charles Gounod), Air du val d’Enfer. Pathé-Gusswalze, um 1904.
Mlle Mathieu: Les Huguenots (Giacomo Meyerbeer) Nobles seigneurs, salut! Sopran mit Orchesterbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17239, 1904.
Mme Georges Marty: Le Prophète (Giacomo Meyerbeer), Grand Air. Alt mit Orchesterbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17252, 1904.

Der eigene Vorname der Sängerin bleibt leider unbekannt. Sie machte nur zwei Aufnahmen für die französische Edison-Gesellschaft, beides Arien aus Meyerbeers Prophète, und hat ansonsten kaum Spuren hinterlassen. Benannt ist sie nach ihrem Mann, dem Komponisten und Dirigenten Georges Marty (1860-1908).
Cécile Merguillier: Philémon et Baucis (Charles Gounod), Romance. Sopran mit Orchesterbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17356, um 1904.
Edison Concert Band: Rienzi Ouverture (Richard Wagner). Edison Goldguss Walze 9002, 1905.
Edison Concert Band: Oberon Overture (Carl Maria von Weber). Edison Gold Moulded Record 9050, 1905.
Jean Noté: Arioso aus Le Roi de Lahore (Jules Massenet). Bariton mit Bläserbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17359, 1905.
Band of the Grenadier Guards: Selection from La Cigale (Edmond Audran). Edison Bell Gold Moulded Record, um 1905.

Die hohe Stimme des Ansagers Harry Bluff, der in den Jahren nach 1900 einen großen Teil der Aufnahmen der Edison-Bell-Gesellschaft ansagte und selbst zahlreiche Gesangsaufnahmen machte, erweckt den Eindruck, die Walze werde zu schnell abgespielt. Sie spielt jedoch im korrekten Tempo von 160 U/min.
Édouard Gluck: Si j’étais Roi (Adolphe Adam), J’ignore son nom. Cylindre Edison moulé sur or 17366, um 1905.
Édouard Gluck: Aubade du Roi d’Ys (Édouard Lalo). Tenor mit Orchesterbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 17697, um 1905.
Mme Lucas: La Fille du Régiment (Gaetano Donizetti) Couplet du 21ème. Sopran mit Bläserbegleitung. Cylindre Edison moulé sur or 18008, um 1905.
Edison Military Band: Nibelungen March (Richard Wagner / Sonntag). Edison Gold Moulded Record 9297, 1906.

Max Chop verfasste für die „Phonographische Zeitschrift“, 8. Jg. Nr. 7, Berlin, 08.03.1907, S. 223f. unter der Rubrik „Phonokritik“ folgende Rezension: „Sonntags „Nibelungen-Marsch” (15406) bezieht als Themen die geeignetsten Motive aus Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ ein, so Donners „Heda! Hedo!“, Siegfrieds lustiges Hornmotiv, die Schwertfanfare, das Fluchtmotiv aus der „Walküre“, die Weise Siegfried des Wälsungensprosses, endlich auch das Walhall- oder Wotan-Thema. Geschickte Arbeit! Man darf über solche humoristische Kombinationen nicht die Nase rümpfen, sie verraten viel Geist und – der Bayreuther Meister hat bei Lebzeiten sich oft herzlich amüsiert, wenn seine Getreuen aus der „Nibelungen“-Kanzlei (Richter, Seidl, Kistler u. a.) sich den Scherz erlaubten, in einer Française oder einem schneidigen Marsche einen Motivstrauß aus Wagners Dramen als Improvisation vorzusetzen.“
Empire Military Band: Il trovatore (Giuseppe Verdi) Miserere. White Record 124, um 1906.
Oberfläche einer 2-Minuten-Gusswalze Wachs
Karl Höhne: Der Trompeter von Säckingen (Victor Ernst Nessler), Behüt dich Gott. Kornett mit Orchester. Edison Goldguss Walze 15917, 1908.