Die kurze Spieldauer einer Phonographenwalze war für die Aufnahme vieler Musikgattungen ein großes, manchmal unüberwindliches Problem. Andererseits aber bot eine Walze die Möglichkeit, die wichtigsten Elemente längerer populärer Kompositionen oder das thematische Material unterschiedlicher Lieder knapp und effektvoll zusammenzufassen. Mit ein wenig Geschick ließen sich auf diese Art neue, einheitlich wirkende Musikstücke arrangieren.
Soweit es sich um amerikanische und britische Aufnahmen handelt, sind die Medleys häufig vom Ragtime beeinflusst, bei europäischen Aufnahmen dominieren Tänze wie Polka und Walzer.

Die Walze ist Teil einer Gruppe zusammengehöriger „Eurêka”- Walzen italienischer Herkunft. Eine Besonderheit dieses Exemplars ist die innere Armierung aus dem damals neuartigen Werkstoff Aluminium.




Kommentierte Ankündigung in „Edison Phonograph Monthly”, Jg. 5, Juni 1907, S. 13:
“No. 9617, ”Miss Dixie,” by the Edison Concert Band, as its title plainly indicates, is reminiscent of the sugar cane and corn brake. Southern melodies are no less popular north of the Mason-Dixon Line than below it and this Record should please all. It is composed by Fred W. Hager and is played in the spirited manner of the Edison Concert Band.”

Auch wenn diese Aufnahme das Wort „Ragtime” im Titel führt, so hat der musikalische Gehalt wenig mit echten Rags zu tun. Es ist stattdessen ein Medley mit thematischem Material aus verschiedenen Ragtime Songs, vor allem aus „Ragtime Violin” von Irving Berlin.